Wa-yha (Hunter Wakanda Tachunga)

(Saarlooswolfshund Rüde)

Wa-yha (Hunter Wakanda Tachunga) , ein mittlerweile über 3 Jahre alter  Saarloosrüde ,  ist das jüngste Rudelmitglied . Als Arko 12 war fingen wir an uns Gedanken über seinen  „Nachfolger“ zu machen . Wann ist der richtige Zeitpunkt , welche Rasse - TWH oder SWH ??? Klar war , das es diesmal ein Rüde wird , aber mehr eigentlich nicht . Heiner war mehr für TWH , ich eher etwas unschlüssig . Meine Sorge war einfach wie das mit den Pflege- und Urlaubshunden funktionieren soll , wenn Akira die Mädels reglementiert und der Rüde dann die Jungs , von allem anderen mal abgesehen . Ich stellte mir immer einen Rüden vor , der grösser und schwerer , aber von der Art wie Akira ist . Wollte ich das wirklich ? Kann und will ich das händeln ? Dann wieder dachte ich wieder - warum nicht ?!  Es hatte ja keine Eile , also fing ich an mich zu informieren . Mit einigen TWH Züchtern telefonierte ich , viele schrieb ich an , bei anderen studierte ich die Homepage , las vieles auf Wolfdog.org , weil ich einfach dachte – nur Akira als Masstab ist zu subjektiv . Leider muss ich sagen , dass ich zu dem Zeitpunkt über keinen Züchter gestolpert bin , bei dem ich das Gefühl hatte gut aufgehoben zu sein . Manche haben auf meine Mails gar nicht geantwortet , am Telefon wurde ich mehrmals recht rüde abgewürgt , es gäbe gerade keine Welpen – Punkt ! Es war keiner bei den vielen Kontakten dabei , der sich die Mühe machte meine Fragen zu beantworten oder anbot mal vorbeizukommen zu können . Irgendwie seltsam .Das hinterliess ein unangenehmen Nachgeschmack und kein gutes Gefühl . Nach x Versuchen dachte ich -  dann vielleicht doch bei „Saarloos“leuten mehr Infos einholen , vielleicht sprechen die ja mit mir !  Erst da fing ich an Kontakt zu Saarlooszüchtern aufzunehmen . Auch da kamen einige recht misstrauische Reaktionen – spätestens , wenn ich erzählte  , dass ich eine Tschechenhündin habe . Warum interessiere ich mich für einen  Saarloos , wollte ich womöglich züchten , kreuzen mit einem Tschechen ? Allerdings legte sich das schnell , nachdem ich meine Überlegungen , warum vielleicht SWH statt noch einen TWH ,  dargelegt hatte .
Nicht weit weg von uns hätte es eine kleine Hündin gegeben , aber das wollte ich zu Akira nicht riskieren ! Eine Freundin gab mir dann die Telefonnummer von Alex Windl vom Zwinger Tachunga . Die beiden kannten aus früheren Zeiten . Ich rief bei Alex  an , nachdem ich auch auf ihrer Homepage ein wenig gestöbert hatte . Aktuell gab es  einen Wurf mit 10 Welpen . Alle waren im Internet abgebildet und auf Anhieb war klar – absoluter Favorit war Hunter ( heute Wa-yha) . Warum ?- keine Ahnung . Der hatte was , was mich sofort angesprochen hat .....Witzigerweise war nur noch Wa-yha  und  ein anderer frei. Die restlichen 8 Welpen waren mittlerweile  vergeben. 
Wir fuhren am kommenden Wochenende in den bayrischen Wald , Welpis „gucken“! Mit der Züchterin haben wir uns lange unterhalten , waren mit den Hunden spazieren und Wa-yha ( damals noch Hunter) mittendrin . Je länger ich ihn beobachtet habe umso sicherer war ich mir – der ist es .
Da wir ja noch keinerlei Zugzwang hatten , hätten wir sonst genauso gut auf einen anderen Wurf warten können .  Ich wollte nur nicht erst , wenn Arko mal nicht mehr ist , eine Hals über Kopf Entscheidung treffen müssen . Die Idee war einfach sich rechtzeitig nach einem Welpen umzuschauen und hoffen , dass er erwachsen wird , solange Arko noch lebt .
Nun , das hat ja geklappt !!!

Nachdem wir uns einig waren , diesmal ich entschieden habe , dass Wa-yha der richtige ist , sind wir mit einem sabbernden kleinen Hund auf Heimreise gegangen .
Es dauerte einige Zeit , bis wir  einen Namen gefunden hatten . Klar war sofort – „Hunter“  sollte er nicht werden und auch nicht heissen . Irgendwann liess ich eine Liste aus dem Internet , wie Wolf in verschiedenen Sprachen heisst , habe diese Heiner hingelegt mit der „Aufgabe“ hier jetzt was auszusuchen . Hat ja dann auch geklappt ! Von da an war Hunter Wa-yha , „der Wolf“ auf cherokee.

Wa-yha als Baby

Woran ich mich gar nicht gewöhnen konnte war einen Hund zu haben , der nur das absolut notwendigste frisst und das auch nicht immer . Alle anderen Hunde saugten ihr Futter innerhalb kürzester Zeit ein, aber dieser Welpe brauchte Stunden und frass mit langen spitzen Zähnen . Eigentlich bekommen meine Hunde Rohfütterung , aber in meiner Verzweiflung versuchten wir´s mit div.Trockenfutter , Welpenfutter , Dosen, selbstgekochten . Schlicht mit allem , was einem so einfiel - mit sehr mässigem Erfolg !
Ich dachte immer – von was soll der Kerl wachsen ? Wer will den schon einen Zwergsaarloos ???

Spazieren gehen

Toll war , dass Wa-yha innerhalb kürzester Zeit stubenrein war . Wir hatte ihn das erste Jahr komplett bei uns in Haus und tagsüber mit im Büro , damit Wa-yha  Autofahren , fremde Menschen und Geräusche kennenlernt und eine Bindung zu uns aufbaut . Ich dachte immer , das dumme Zeug von Akira und Arko lernt er noch früh genug .  Gelaufen sind wir morgens und abends mit allen drei Hunden , dann durften alle noch ein paar Stunden im Garten zusammen toben , bis Futterzeit war . Zwischendurch am Tag gab es  noch viele kleine Spaziergänge nur mit Wa-yha – schon unserem Büroboden und dem Haus zuliebe -J.

Lange Zeit fand er Autos und speziell LKW´s  ganz grässlich stinkende , laut brüllende Monster . Da ich in einem Industriegebiet arbeite gab es viele Gelegenheiten zum üben . Wir gingen  täglich an der Strasse spazieren . Auch fremde Menschen mussten nicht unbedingt sein . Die hat man aus gebührender Entfernung misstrauisch beäugt .  Das allerdings hat sich gänzlich verloren   .Sofern man wartet , bis Wa-yha  kommt kann er schon fast aufdringlich werden . Er ist ein sehr menschenfreundlicher  offener Saarlooswolfshund . Gelegentlich nennen wir ihn mittlerweile schon  „Schleimer“ ! Allerdings legt er sofort den Rückwärtsgang ein , wenn jemand mit viel Getöse auf ihn zustürmt .
Selbstverständlichhaben wir versucht ihm alles beizubringen , was zur Grunderziehung eines Hundes gehört . Bei immer mindestens 3 Hunde geht es gar nicht anders , als das alle hören oder man kann nie mit allen zusammen unterwegs sein . Es soll ja nicht so sein , das die Hunde mit  dem Menschen spazieren gehen !

Eigentlich hatte ich nie die Idee einen meiner Hunde zur Zucht zuzulassen – warum auch ? Wir hatten sie ja nur rein zum Privatvergnügen . Als Wa-yha knapp ein Jahr alt war hat man uns zu unserem ersten Saarloostreffen eingeladen . Klar , für mich war dieser Hund gleich was besonderes (sonst hätten wir ihn nicht ), aber dort bekam  Wa-yha von Rasseerfahrenen Leuten mehr als positive Reaktionen. Ich solle ihn doch unbedingt zur Zucht zulassen usw. Auf meine vorsichtige Anfrage , was dazu alles notwendig ist bekam ich alle notwendigen Infos und wollte mir das überlegen . Ich - auf eine Hundeausstellung  - entsetzliche Idee . Bei so was war ich in meiner Jugend einmal und fand es mehr als grauenhaft .Wie diese armen Hunde aufgerüscht und völlig unnatürlich präsentiert wurden .

Wa-yha

Damals war ich zwischen die Afghanen- und Pudelfraktion geraten . Sowas  ? – niemals , absolut ausgeschlossen . Angeblich sei das nicht so und ich solle doch .... Nach längerer Überlegung , mit sehr tatkräftiger und moralischer Unterstützung des  Zwingers Terra Loupa  und Tachunga machten wir uns an die Vorbereitung . Erst alle notwendigen Untersuchungen , dann Ausstellung und dann Zuchtzulassung . Bei der ersten Austellung (11.11.07 Stuttgart) wurde mir vom Richter mitgeteilt , dass er zum Glück meinen Hund beurteilen müsse und nicht mich , nachdem ich zum wiederholten Male rechts und links verwechselt hatte und es wohl mehr als deutlich wurde, dass wir ohne jegliche Erfahrung antreten . 
Wa-yha hat das locker und souverän gemacht und ich mich ziemlich blamiert !!! Aber gut , letzten Endes zählt das Ergebnis .
Vier Monate später war München Zuchtzulassung . Diesmal wollte ich´s besser machen und wir sind extra schon morgens angereist , obwohl unser Termin erst mittags war . Die Idee war den anderen zuzuschauen und dann alles richtig zu machen . Wegen des Orkans Emma  , die uns schon die ganze Fahrt verfolgt hatte und gemeinsam mit uns in München ankam , war der ganze Zeitplan durcheinander .Kein Hund der vormittags Termin hatte war da.
Was passierte ? – man nahm die , die da waren . Ergebnis  : Wa-yha und ich mussten als erste antreten . Super , keine Ahnung wie´s läuft und nix mit vorher „gucken“ .  Aber auch das  hat Wa-yha ruhig und freundlich über sich ergehen lassen und mir hat man gesagt , was ich zu tun habe .Zuchtzulassung hat er auch bekommen – mehr wollten wir gar nicht .
Relativ schnell danach durfte Wa-yha seinen ersten Wurf machen , was er auch gerne getan :-) und erfolgreich hingekriegt hat ( siehe Nachwuchs!)

Wa-yha

Im letzten Jahr ist Wa-yha noch etwas kräftiger geworden in seiner Statur  , was vielleicht auch daran liegt , dass er endlich normal frisst. Allerdings muss ich die drei Hunde zum Fressen trennen , sonst gehört Akira alles und der Rest macht ein langes Gesicht . Dem Alter nach ist Wa-yha mittlerweile ja erwachsen , aber merken kann man davon meist nicht sehr viel . Wa-yha ist nach wie vor manchmal schon fast nervig albern , blödelt gerne und quält Akira so lange , bis sie ihn endlich jagt – juhu , jetzt spielt sie mit ! Auch bei den Pferden fand er es toll sich an ihrem Schweif festzuhalten , wenn sie über die Koppel rasten . Genau so lange , bis Ginger ihm mal Bescheid „gestossen“ hat . Ginger hatte Wa-yha an dem Tag schon X Mal verwarnt und irgendwann war das Mass voll . Zum Glück ist nichts ernsthaftes passiert , aber seitdem ist Ruhe – Lernziel eindeutig erreicht ! Pferde werden nun nicht mehr gejagt !

Insgesamt ist Wa-yha anderen Hunden gegenüber ein sehr verträglicher Rüde . Nur , wenn Akira auf einen zeigt und behauptet : der oder die taugt nichts  - hilft Wa-yha ihr gerne ein bisschen . Aber das ist Rudelverhalten und normal .Allerdings gibt es auch Situationen aus denen Akira sich komplett raushält . z.B. , wenn Wa-yha seinen pupertären Sohn zurechtweist oder mit seinem Nachwuchs tobt . Spielen mit anderen Mädels wiederum ohne Akiras Erlaubnis – ausgeschlossen .  Somit ist´s mein Job als oberster Rudelchef aufzupassen ,wenn wir auf andere treffen oder in grösseren Gruppen unterwegs sind , das nichts passiert .

Wa-yha

Die härteste Jahreszeit  für Wa-yha und uns Zweibeiner ist Akiras Läufigkeit . Akira beisst Wa-yha zwar weg , weil sie weiss sie darf ihn nicht ranlassen aber er verzweifelt fast .  Gelegentlich muss er darüber einfach schrecklich heulen oder er versucht sie zu „überreden“. Dafür fängt Wa-yha sich gelegentlich ziemliche Schrammen , vom Objekt seiner Begierde ,  ein . Nachts liegt Wa-yha  wie ein hypnotisiertes Karnickel auf seiner Seite von Zaun , kann nicht fressen oder schlafen , da Akira sonst vielleicht heimlich verschwinden könnte . Selbstverständlich lasse ich die beiden keinen Moment ohne Aufsicht alleine . Akira würde auf meine Anweisungen sicher pfeifen , sobald ich um die Ecke verschwunden bin . In ihrer Standhitze nötigt sie ja sogar den armen , alten kastrierten Arko , den das alles so gar nicht interessiert . In der Zeit versteht Wa-yha die Welt nicht mehr . Fremde Mädels bringt man ihm solange bis sie richtig lecker riechen , dann darf er seinen Spass haben , bis es uninteressant wird  . Na und die Lady , die er zu Hause hat soll er in Ruhe lassen ??? Völlig unverständlich für so einen Kerl .

Das Leben als Saarloosrüde ist einfach hart und so ungerecht .....

Wa-yha

Seit Wa-yha decken durfte ist er erheblich selbstbewusster geworden und will mitunter auch von mir wissen , ob er nicht vielleicht doch mehr im Rudel zu sagen hat als ich :-)  aber -diskussionslos abgelehnt !

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